Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen, obwohl ich auch in den vergangen Monaten noch allerhand erlebt habe. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Das Bürogebäude St Kilda Road 448, Sitz des GI |
Bei meinem Praktikum am Goethe-Institut in Melbourne habe ich einiges gelernt und habe interessante Einblicke in die Kultur- und Spracharbeit bekommen. Hauptsächlich saß ich in meinem kleinen Büro und erledigte Aufgaben der Sprachabteilung (Einschreibungen in die Sprachkurse geben, Kursteilnehmer kontaktieren, Material für die Sprachlehrer zusammenstellen uvm.).
Aber auch während des deutschen Filmfestivals, das jährlich vom Goethe-Institut Australien organisiert wird, war ich miteingespannt. Über eine Woche lang liefen in 2 Melbourner Kinos täglich deutsche Filme. Der Hit war natürlich "Goethe!", dessen Vorstellungen komplett ausverkauft waren und der zum Publikumsliebling gewählt wurde. Spannend fand ich, dass ich den Schauspieler Burkhart Klaußner, der beim Festival zu Gast war, persönlich kennenlernen durfte. V.a. bei den Parties zu Beginn und Ende des Filmfestivals hatten die anderen Praktikantinnen und ich eine Menge Spaß, was wahrscheinlich auch dem reichlich vorhanden australischen Wein geschuldet war...
Schön war auch, dass ich selbst Deutsch unterrichten durfte: mit australischen Schülern, die Deutsch als Abiturfach gewählt hatten, machte ich regelmäßig Konversationsunterricht.
Abends bzw. an den Wochenenden genoss ich meine Freizeit - und war fast immer auf Achse. In Melbourne gab es allerhand zu erkunden. Die Stadt besteht aus vielen interessanten Vierteln und Vorstädten, die untetrschiedliche kulturelle Einflüsse widerspiegeln.
Im strandnahen St. Kilda leben viele junge Backpacker und Partyvolk, gleichzeitig ist die Gegend aus frührer Zeit von jüdischen Einwanderern geprägt. Man findet noch einige jüdische Bäckereien und Lokale. Auch das tolle jüdische Museum von Melbourne befindet sich in St Kilda. Darin hielt ich mich an einem Sonntagnachmittag gute drei Stunden auf, weil ich die Ausstellung so faszinierend fand, und wurde anschließend von ein paar sehr netten, älteren Herrschaften mit Angeboten überhäuft mich nach Hause zu fahren. Lieber wollte ich aber etwas typisch Jüdisches essen (nach drei Stunden im Museum hatte ich einen Bärenhunger) und ließ mir ein alteingesessenes Familiengeschäft in der Carlisle Street empfehlen, wo ich die besten Bagels bekam, die ich je gegessen habe! Ich muss sagen, so ein Bagel ist ein sehr akzeptabler Brezen-Ersatz...
Neben St Kilda gibt es auch das Italiener-Viertel rund um die Lygon Street im Norden der Stadt. Im dort ansässigen Cafe Brunetti stand einst die erste Espressomaschine Australiens - und von hier startete der Siegeszug des guten Kaffees in Melbourne (denn guter Kaffee ist den Einheimischen sehr, sehr wichtig!).
Im Stadtzentrum gibt es eine Vielzahl guter Museen, deren Eintritt meist frei ist - ein Grund, immer wieder hineinzugehen. Besonders spannend fand ich das Filmmuseum und das Immigration Museum, das die Einwanderungsgeschichte Australiens nachvollzieht. Und bei schönem Wetter lockt natürlich immer ein Spaziergang am Fluss Yarra entlang oder durch den idyllischen Botanischen Garten.
Von älteren Gebäuden und einem hübschen Hafen geprägt ist Williamstown im Westen Melbournes. Dort verbrachte ich den sonnigen, warmen Ostermontag.
Nach Ostern wurde es dann leider immer kühler und auch regnerischer. Schließlich begann der australische Winter und der ist - trotz milderen Temperaturen als in Deutschland - ähnlich ungemütlich wie bei uns. Noch dazu sind die Häuser nicht gut bzw. überhaupt nicht isoliert und manche habe nicht mal eine Heizung. Grippe und Erkältungen gingen im Mai und Juni rum, aber mich erwischte es zum Glück nur für einen Tag.
Abschiedsschmerz
Gleichzeitig ging nun auch meine Zeit in Melbourne zu Ende. Die Stadt und die Menschen, die ich hier kennengelernt hatte, waren mir sehr ans Herz gewachsen. Einzig die Aussicht auf besseres (wärmeres!!) Wetter milderten den Abschied etwas ab. Meine Zeit in dieser entspannten, abwechslungsreichen, schönen Stadt werde ich jedenfalls nie vergessen!
Bei meinem Abschied am 10.Juni gab es Sekt und Süßes |
Zwei Schwestern auf Reisen
Aber viel Zeit fürs Traurigsein hatte ich nicht - zwei Tage später kam Monika am Flughafen Melbourne an und dann machten die Schwestern Eck gemeinsam "Down Under" unsicher. Genauergesagt Melbourne, den tropischen Norden Queenslands (rund ums Städtchen Cairns) und Sydney.
Wir schnorchelten am Great Barrier Reef und sahen dabei viele bunte Fische und Meeresschildkröten; wir wanderten in Regen- und Eukalyptuswäldern, bestaunten Koalas und Krokodile, aßen Emu und Känguru, schipperten mit der Fähre durch Sydneys natürlichen Hafen, ließen uns vom Inneren und Äußeren des Opernhauses bezaubern und und und...
Kein angenehmer Zeitgenosse: ein "Saltie" (Salzwasserkrokodil) am Ufer des Flusses Daintree |
Schön flauschig: ein eukalyptus-fressender Koala |
In den Blue Mountains bei Sydney |
Blick auf das Opernhaus |