Montag, 4. Juli 2011

Letzte Meldung

Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen, obwohl ich auch in den vergangen Monaten noch allerhand erlebt habe. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Am Goethe-Institut
Das Bürogebäude St Kilda Road 448, Sitz des GI

Bei meinem Praktikum am Goethe-Institut in Melbourne habe ich einiges gelernt und habe interessante Einblicke in die Kultur- und Spracharbeit bekommen. Hauptsächlich saß ich in meinem kleinen Büro und erledigte Aufgaben der Sprachabteilung (Einschreibungen in die Sprachkurse geben, Kursteilnehmer kontaktieren, Material für die Sprachlehrer zusammenstellen uvm.).
Aber auch während des deutschen Filmfestivals, das jährlich vom Goethe-Institut Australien organisiert wird, war ich miteingespannt. Über eine Woche lang liefen in 2 Melbourner Kinos täglich deutsche Filme. Der Hit war natürlich "Goethe!", dessen Vorstellungen komplett ausverkauft waren und der zum Publikumsliebling gewählt wurde. Spannend fand ich, dass ich den Schauspieler Burkhart Klaußner, der beim Festival zu Gast war, persönlich kennenlernen durfte. V.a. bei den Parties zu Beginn und Ende des Filmfestivals hatten die anderen Praktikantinnen und ich eine Menge Spaß, was wahrscheinlich auch dem reichlich vorhanden australischen Wein geschuldet war...
Schön war auch, dass ich selbst Deutsch unterrichten durfte: mit australischen Schülern, die Deutsch als Abiturfach gewählt hatten, machte ich regelmäßig Konversationsunterricht.


Melbourne

Abends bzw. an den Wochenenden genoss ich meine Freizeit - und war fast immer auf Achse. In Melbourne gab es allerhand zu erkunden. Die Stadt besteht aus vielen interessanten Vierteln und Vorstädten, die untetrschiedliche kulturelle Einflüsse widerspiegeln.
Im strandnahen St. Kilda leben viele junge Backpacker und Partyvolk, gleichzeitig ist die Gegend aus frührer Zeit von jüdischen Einwanderern geprägt. Man findet noch einige jüdische Bäckereien und Lokale. Auch das tolle jüdische Museum von Melbourne befindet sich in St Kilda. Darin hielt ich mich an einem Sonntagnachmittag gute drei Stunden auf, weil ich die Ausstellung so faszinierend fand, und wurde anschließend von ein paar sehr netten, älteren Herrschaften mit Angeboten überhäuft mich nach Hause zu fahren. Lieber wollte ich aber etwas typisch Jüdisches essen (nach drei Stunden im Museum hatte ich einen Bärenhunger) und ließ mir ein alteingesessenes Familiengeschäft in der Carlisle Street empfehlen, wo ich die besten Bagels bekam, die ich je gegessen habe! Ich muss sagen, so ein Bagel ist ein sehr akzeptabler Brezen-Ersatz...

Neben St Kilda gibt es auch das Italiener-Viertel rund um die Lygon Street im Norden der Stadt. Im dort ansässigen Cafe Brunetti stand einst die erste Espressomaschine Australiens - und von hier startete der Siegeszug des guten Kaffees in Melbourne (denn guter Kaffee ist den Einheimischen sehr, sehr wichtig!).

Im Stadtzentrum gibt es eine Vielzahl guter Museen, deren Eintritt meist frei ist  - ein Grund, immer wieder hineinzugehen. Besonders spannend fand ich das Filmmuseum und das Immigration Museum, das die Einwanderungsgeschichte Australiens nachvollzieht. Und bei schönem Wetter lockt natürlich immer ein Spaziergang am Fluss Yarra entlang oder durch den idyllischen Botanischen Garten.

Von älteren Gebäuden und einem hübschen Hafen geprägt ist Williamstown im Westen Melbournes. Dort verbrachte ich den sonnigen, warmen Ostermontag.

Nach Ostern wurde es dann leider immer kühler und auch regnerischer. Schließlich begann der australische Winter und der ist - trotz milderen Temperaturen als in Deutschland - ähnlich ungemütlich wie bei uns. Noch dazu sind die Häuser nicht gut bzw. überhaupt nicht isoliert und manche habe nicht mal eine Heizung. Grippe und Erkältungen gingen im Mai und Juni rum, aber mich erwischte es zum Glück nur für einen Tag.


Abschiedsschmerz

Am 10. Juni nahm ich am Morgen zum letzten Mal Zug und Tram, um ins Goethe-Institut zu fahren. Mein letzter Arbeitstag war gekommen. Der Abschied fiel mir schon ein bisschen schwer, schließlich hatte ich eine schöne Zeit gehabt und das gute Arbeitsklima genossen.
 Gleichzeitig ging nun auch meine Zeit in Melbourne zu Ende. Die Stadt und die Menschen, die ich hier kennengelernt hatte, waren mir sehr ans Herz gewachsen. Einzig die Aussicht auf besseres (wärmeres!!) Wetter milderten den Abschied etwas ab. Meine Zeit in dieser entspannten, abwechslungsreichen, schönen Stadt werde ich jedenfalls nie vergessen!

Bei meinem Abschied am 10.Juni gab es Sekt und Süßes

 Zwei Schwestern auf Reisen

Aber viel Zeit fürs Traurigsein hatte ich nicht - zwei Tage später kam Monika am Flughafen Melbourne an und dann machten die Schwestern Eck gemeinsam "Down Under" unsicher. Genauergesagt Melbourne, den tropischen Norden Queenslands (rund ums Städtchen Cairns) und Sydney.

Wir schnorchelten am Great Barrier Reef und sahen dabei viele bunte Fische und Meeresschildkröten; wir wanderten in Regen- und Eukalyptuswäldern, bestaunten Koalas und Krokodile, aßen Emu und Känguru, schipperten mit der Fähre durch Sydneys natürlichen Hafen, ließen uns vom Inneren und Äußeren des Opernhauses bezaubern und und und...

 




Kein angenehmer Zeitgenosse: ein "Saltie" (Salzwasserkrokodil) am Ufer des Flusses Daintree


Schön flauschig: ein eukalyptus-fressender Koala

In den Blue Mountains bei Sydney

Blick auf das Opernhaus


Und vor ein paar Tagen stieg ich in Sydney ins Flugzeug - voller Wehmut, aber auch voller Vorfreude auf good old Germany. Nach mehr als 24 Stunden im Flugzeug bzw. auf Flughäfen kam ich schließlich in München an und es kam mir vor, als sei ich nie weggewesen.

Donnerstag, 28. April 2011

Neue Impressionen aus Melbourne

Home Sweet Home


Am Yarra:



Die fabelhaften Fünf vom Goethe Institut (bei der Abschlussparty des Festival of German Films)

Federation Square im Herzen Melbournes: 
Blick auf St. Paul
Flinders Street Station bei Nacht


Freitag, 25. März 2011

Melbourne Girl

Nun hat es mich vor 2 Wochen - nach Outback-Abenteuern und Wuestentour - wieder zurueck nach Melbourne verschlagen.

Gleich nach meiner Ankunft machte ich mich auf Wohnungssuche und wurde ueberraschend schnell fuendig.
 In einem ruhigen, gruenen Viertel im Osten der Stadt, Kew, teile ich mir nun mit zwei Studenten ein huebsches Haeuschen. Mein Zimmer ist sehr geraeumig und hell, mein Bett schoen gross und ich hab sogar mein eigenes Bad! Ein Traum, nachdem ich mir monatelang Zimmer und Baeder teilen musste. Zwar hat mir das waehrend meiner Reiserei nicht viel ausgemacht, aber als  klar war, dass ich drei Monate in Melbourne leben wuerde, konnte ich es gar nicht mehr erwarten, endlich mein eigenes Zimmer zu haben und einfach mal wieder die Tuer zumachen zu koennen, um meine Ruhe zu haben!

Viel Zeit verbringe ich allerdings nicht zu Hause. Entweder ich bin im Buero - mein Praktikum am Goethe-Institut begann vergangenen Montag. Oder ich erkunde die Stadt und geniesse Melbournes Angebote: tolle Cafes an jeder Ecke, kreative, individuelle Laeden, einladende Museen, die Promenade am Fluss...

 Mein Praktikum hat auch sehr gut angefangen: Die Kollegen sind allesamt nett und hilfsbereit und ich habe mich nach einer Woche nun schon gut eingelebt und bin vertraut mit den Ablaeufen in der Sprachabteilung, fuer die ich arbeite. An meinem ersten Tag assisitierte ich gleich bei einem Konversationsabend und unterhielt mich mit den Sprachschuelern auf Deutsch. Echt toll zu sehen, dass so viele Australier begeistert Deutsch lernen!


Blick auf das Zentrum vom Hochhaus "Eureka Tower"



                                                   Blick auf die Kuppel des Nationalmuseums

Montag, 14. März 2011

Adelaide

Nach meinem Abstecher ins Outback kehrte ich schliesslich wieder in dei Zivilsation zurueck. Adelaide, die Hauptstadt von South Australia, ist uebersichtlich, entspannnt, sonnig. Da ich mitten wahrend des Fringe Festivals dort ankam, wimmelte es in den Einkaufsstrassen von Akrobaten, Musikern, Komikern - einer zog sogar mit seinem Klavier herum und spielte mitten in einer Ladenstrasse darauf.
Waehrend der paar Tage, die ich in Adelaide verbrachte, bummelte ich durch die Strassen im Zentrum, genoss das Gruen des Botanischen Gartens und machte Ausfluege zum Strandvorort Glenelg und nach Hahndorf. Hahndorf war dei erste nicht-britische Siedlung in Australien und wurde 1838 von deutschen Auswanderern gegruendet. Heute ist das heubsche Dorf leider zu einem leicht verkitschten Touristenmagneten voller Souvenirladen und Cafes geworden. Aber trotzdem ganz nett...

Im Botanischen Garten:




Am Torrens, dem Fluesschen im Herzen Adelaides:



Hahndorf:
Heimatliche Gefuehle??!


Am Pier von Glenelg:

Unter Goldgraebern

Ein paar (verspaetete) Impressionen aus Kalgoorlie, dem "Herz der Goldelder" in Westaustralien:


Eine Zugfahrt, die ist lustig... - unterwegs im Indian Pacific: 

  



Blick auf Kalgoorlie:


      



Man will's kaums fuer moeglich halten, aber ich bin tatsaechlich unter die Goldgraeber gegangen... Naja, fast...

Montag, 21. Februar 2011

Am Strand von Cottesloe

Mein Ausflug zum Strand von Cottesloe gestern Nachmittag lohnte sich sehr, obwohl ich dort spaeter ankam als geplant (Nach einer ca. 20minuetigen Zugfahrt irrte ich erst mal mangels Beschilderung durch die Wohnviertel von Cottesloe, bis ich irgendwann doch noch den Strand entdeckte). Eigentlich hatte ich vorgehabt, ein bisschen zu baden und zu lesen, hatte mir sogar extra noch die Western Australian, die hiesige Regionalzeitung, gekauft, da mir von meinem Buch nur noch wenige Seiten blieben.


Doch statt zu lesen starrte ich nur fasziniert auf die Wellen, die unermuedlich heranrollten, sich auftuermten und Gischt verspritzend brachen, dazwischen Surfer: manche, die eher hilflos von einer Woge zur anderen paddelten, um wieder und wieder ueberrollt zu werden, und andere, die mit Geschick und scheinbarer Leichtigkeit ihr Surfboard ueber die Wellenkamme gleiten liessen.

Sehr gerne wollte ich mich selbst in die Fluten stuerzen (da es tagsueber wieder sehr heiss gewesen war, ware eine Abkuehlung gerade recht gewesen). Doch der Strand von Cottesloe ist, wie ich schmerzhaft feststellen musste, von einem Guertel aus scharfkantigen Steinen umgeben, sodass man sich eigentlich nur unter Schmerzen (oder viell. mit Badeschuhen) ins tiefere Gewaesser vorwagen kann. Ich beschloss also, mich nur von den heranbrandenen Wellen bespritzen zu lassen, spazierte auf und ab und knipste unsaeglich viele Bilder!

Der Hoehepunkt war aber eindeutig der Sonnenuntergang!
Da ich ja erst spaet an den Strand gekommen war, beschloss ich, der Sonne zuzusehen, wie sie im Meer versank. Und was fuer ein Schauspiel bot sich mir da! Je tiefer die Sonne sank, desto staerker gluehte sie. Der Horizont verfaerbte sich organge-rot-golden, die Wellen brandeten weiter unaufhoerlich heran, doch die glatten Stellen des Wassers schimmerten golden! Und auf und zwischen und in den Wellen tummelten sich noch immer die Surfer, Seemoewen kreisten ueber dem Wasser und fern am Horizont waren grosse Schiffe auszumachen...
Ich konnte mich fast nicht losreissen. Erst, als es rings um mich schon dunkel war (nur von der Promenade her kam Licht), stand ich endlich auf, ging an den picknickenden Einheimischen vorbei, fand diesmal einen kuerzeren Weg vom Strand zum Bahnhof und kehrte nach Perth zurueck.